80/20 – schon probiert?

80/20 – schon probiert?

80/20 – die heißgeliebte Pareto-Effizienz. In der Theorie jedem bekannt. Wenn wir 20% Zeit und Aufwand investieren, erreichen wir ein 80%iges Ergebnis, also ein gutes und meist ausreichendes Resultat. Um zur 100%igen Perfektion zu gelangen, müssten wir noch viermal soviel Zeit aufbringen, also die restlichen 80% Aufwand für 20% Verbesserung. Der tatsächliche Unterschied wird jedoch marginal sein. So ist es auch oft bei den Tätigkeiten, mit denen wir unsere bzw welche Dinge davon einfach gar nicht nötig wären? Wann Prioritäten einfach falsch gesetzt werden?

Ob man sich überhaupt vorrangig auf das konzentriert, was eine einkommensproduzierende Tätigkeit ist? Jeder schiebt gern mal die unangenehmen Dinge auf. Ich auch. Aber ich habe gelernt, es zu erkennen und damit besser umzugehen. Zu einer meiner ersten und wichtigsten Lektionen wurde ein kleines Wort: NEIN. Nein – ich kann jetzt nicht telefonieren. Nein – ich bin nicht immer verfügbar. Nein – das ist keine Tätigkeit, die für mich in Kosten-Nutzen-Relation steht und für die ich Herzblut aufbringen kann. Ist es keine von mir definierte Freizeit, in der ich auch gern mal einen Tag dahinschlendern lasse, dann arbeite ich 80/20. Das ist frech, faul und unhöflich? Ganz im Gegenteil. Ich spare damit nicht nur meine Zeit und Investitionen, sondern auch die der anderen. Ich betrachte es als völlig legitim, für investierte Zeit und Aufwand eine entsprechende Gegenleistung anzunehmen, wie jeder andere auch.

Ui…. die sind so schnell beim Hofer!

Nehmen wir doch nur ein ganz simples Beispiel aus dem Leben. Bei Hofer an der Kassa. Was sagt jeder als erstes, wenn es zum Thema Kassiererinnen bei Hofer kommt. Uuiiiii, sind die schnell! Richtig. Und man hat beim Einpacken und Zahlen immer ein bissl den Stress im Nacken. Zu Recht. Das ist der Job der Kassiererinnen netten Stress zu erzeugen. Und je länger die Schlange, umso schneller die Kassiererin. Und umso schneller packen auch wir ein.

Kaum tut sich mal weniger an der Kasse, tritt das Phänomen auf, dass sich plötzlich die Kunden drei Mal soviel Zeit lassen, weil sie der Meinung sind, dass die Kassiererin jetzt ohnehin nichts zu tun hätte. Endlich mal in Ruhe einpacken können. Ein Glücksgefühl beim Hofer. Aber schon mal genau aufgepasst? Bleibt die Dame an der Kassa deshalb sitzen und wartet gemütlich darauf, dass du das Förderband anfüllst? Aber sicher nicht. Erst wenn alles aus dem Wagen ist, das Band nach vorne gerollt ist und du mit dem  Einkaufswagen um die Ecke bereit zum Einpacken stehst, setzt sie sich wieder auf ihren Platz. Und in der Zwischenzeit: da werden Kassenbons aufgehoben, Einkaufswägen zurechtgeschoben und bei ganz gemütlichen Kunden sogar noch Ware eingeräumt. Bist du jetzt immer noch der Meinung, dass du deine und die deiner Mitmenschen bereits bestmöglich einsetzt?

80/20. Schon probiert?

 



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