Spargel für mehr Liebe

Spargel für mehr Liebe

Ich esse keinen Weizen. Ich esse keine Nudeln. Ich esse kein Brot. Diese Sätze erzeugen immer einen Blick des absoluten Unverständnisses in den Augen meines Gegenübers. Wie? Du isst kein Brot? Auch keine Semmeln? Was isst du dann? Tja, das ist eine gute Frage, die mir selbst gar nicht mehr stelle – außer ich bin so wie erst kürzlich einen ganzen Tag mit dem Zug unterwegs und auf Snacks zwischendurch angewiesen. Denn „on the Road“ ist die Lieblingsmahlzeit des Österreichers jedenfalls irgendwas, das man in der Mitte aufschneiden und dann ordentlich deftig befüllen kann. Ist ja auch praktisch – und trotzdem behaupte ich, dass es möglich ist: KEIN Brot zu essen. 

Brot ist tot

Es ist alles eine Frage der Gewohnheit und letzten Endes auch der Vorbereitung. Heißt jetzt nicht, dass ich nicht mal gern in ein knuspriges Weckerl beißen würde – und ganz selten tu ich es auch. Aber eben sehr sehr selten. Wie gesagt, Notfälle und Ausnahmen gibt es immer. Aber in Summe ist Brot für mich kein Thema mehr. Warum ich mir diese Gewohnheit antrainiert habe und es heute als völlig selbstverständlich sehe, den Weg zum Bäcker einfach nicht mehr zu gehen, dazu muss ich länger ausholen und die Zeit werde ich mir ein anderes Mal ausführlich nehmen, um es zu erläutern.

Roh und froh ist ein NO!

Heute will ich darüber berichten, womit ich denn alte Gewohnheiten ersetzt habe und was vorrangig auf meinem Speiseplan steht – statt dem Brot. Das Ergebnis ist keine Überraschung: Es ist Gemüse! In jeglicher Form. Und am besten gedämpft oder gekocht. Denn auch in roher Form ist Gemüse für unseren Körper nicht so leicht zu verdauen – vor allem nicht am Abend. Es ist auch nicht jedes Gemüse gleich gesund oder passend für jedermann. Das wichtigste ist immer, auf seinen Körper hören zu lernen und darauf zu achten, nach welchem Essen man sich unwohl oder müde fühlt, worauf man Magen – oder Bauchschmerzen bekommt und nach welchem Essen man sich voll fit und frisch fühlt. Der Körper gibt immer Meldung.  Grundsätzlich ist aber gekochtes immer leichter zu verdauen, als rohes Gemüse – vor allem am Abend.

Spargel bringt mehr Liebe

Deshalb widmen wir uns heute einem ganz besonders gesunden Gemüse, dem Spargel. Er besteht aus 92% Wasser, hat wenig Kohlehydrate und Fette und beinhaltet trotzdem sehr viele Mineralstoffe wie Kalium und Phosphor und Vitamin A, E und K. Deshalb ist er blutzuckerfreundlich, wirkt positiv auf das Nervensystem und die Sehfähigkeit. Durch die entwässernde Wirkung werden besonders Gift- und Schlackenstoffe ausgeschieden. Dadurch wird das Blut gereinigt und die Nieren- und Leberfunktionen unterstützt. Aufgrund der phallusähnlichen Form wird ihm ebenfalls eine gewisse aphrodisierende Wirkung und eine steigende Vitalität in Liebesdingen nachgesagt. Also auf in die Küche! Nachdem wir letzte Woche von meiner Mutter zwei Kilo herrlichen Bio-Spargel aus Niederösterreich bekommen haben, kochen wir schon die ganze Woche …. naja eben mit Spargel. Und werden nicht müde, immer wieder etwas neues zu testen. Von der Wirkung auf unser Liebesleben berichten wir hier nicht im Detail, aber die Empfehlung vom Team Haase lautet: Ausprobieren – den Versuch ist es wert! Heute gibt’s auf Wunsch der Mama vom Chefkoch Haase das Rezept zum Nachkochen – das berühmt berüchtigt sündig gute Spargel-Risotto. Lasst es Euch schmecken!

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Spargelrisotto

für 3 Personen

Zutaten: Zwiebel, Olivenöl, 1/2 kg Spargel grün oder weiß, Suppenpulver, 300 g Risotto Reis, 1/8 l Weißwein, 100 Gramm Parmesan, frische Petersilie, Bio-Zitrone

Beilage:  Bio-Spezialsalat, mit einem Senf, Rotwein-Essig, Marillen-Chutney-Dressing

Variation: mit Karotten, Parmaschinken, Jungzwiebel, Rucola

Vorbereiten: ca 1 Liter Wasser erhitzen und einen Esslöffel Suppenpulver reingeben -wir verwenden dazu Burgl`s Kräutersupppe.

Spargel: grünen Spargel nur wenig am Stiel schälen, weisser Spargel muss gut geschält werden – nur das obere Drittel kann ungeschält blieben. Je nachdem wie holzig er ist, muss man 1-2 cm von unten wegschneiden. Am besten schält man den Spargel, wenn man ihn flach auf ein Schneidbrett legt und dann vorsichtig mit einem Sparschäler die Haut abschält. (Ich habe das bis jetzt immer in der Luft auf schnell schnell gemacht und mich dann immer über die Fäden beim Essen geärgert – und das wäre schade bei so einem wertvollen Produkt. Bei dieser Art des Schälens bleiben die lästigen Fäden aus, weil man es mit gleichmäßigem Druck macht – ein Tipp vom Chefkoch HAASE.)

Den Spargel in kleine Stücke schneiden – ca 1,5 cm breit – besonders schön ist dabei ein schräger Schnitt – wirkt einfach den Tick eleganter.

Risotto: Zwiebel klein schneiden und mit Olivenöl in einem Topf anschwitzen, dann den Reis dazugeben (wir waschen den Reis vorher immer in einem Sieb).  Wenn man keine Waage hat, in 1/4 Liter Tassen messen – also bisschen mehr als eine Tasse Reis nehmen.  Den Reis mit den Zwiebeln kurz anschwitzen und verrühren. Dann mit einem 1/8 Liter Weißwein ablöschen, kann man auch mehr nehmen – je nach Geschmack. Dann aufkochen lassen und unter ständigem Rühren immer wieder mit Suppe aufgießen. So aufgießen, dass der Reis immer ganz bedeckt ist und ständig Rühren. Rühren ist das Geheimnis für die Schlatzigkeit. Je mehr man rührt, desto cremiger wird das Risotto.

Wenn der Reis schon kurz vorm Fertigwerden ist – das wird so ca nach 25 Minuten sein -den geschnittenen Spargel hinzugeben. Der braucht ca 5-7 Minuten, bis er durch ist – aber er soll ja auch noch knackig sein.

Am Schluss geriebenen Parmesan (100 g) und ein Stück Butter dazugeben, pfeffern und mit dem Saft einer halben Zitrone verfeinern. Wir nehmen auch gern mal eine ganze Zitrone, besonders fein wird es mit zusätzlich ein paar Stückchen fein gehackter Zitronenschale (Bio). Frische Kräuter machen es besonders schmackhaft, zB Petersilie.

Variationen: Das ganze Rezept kann man von Anfang an mit klein geschnittenen Karotten ergänzen – ergibt eine leichte Süße und eine schöne Farbe. Jungzwiebel kann man auch am Schluss fein geschnitten dazugeben – wirkt sehr ansprechend. Wer es bitter lieber mag, kann das Risotto auch mit Rucola aufpeppen – gibt auch eine tolle Farb- und Geschmackskombination.

Beilage: Bio-Spezial-Salat in kleinere Stücke reissen

Dressing: Senf, Rotwein-Essig, Pfeffer, zum Süßen kann man Honig oder Agavensaft verwenden; wir haben es diesmal mit einem Marillen-Chutney gesüßt, das Schärfe und Süße in sich vereint und dadurch besonders spritzig schmeckt. Zum Dressing am Schluss einen Schuss Olivenöl oder Rapsöl. Insgesamt passt ein knackiger Blattsalat mit feinem Dressing herrlich zum Risotto.

Für Fleischtiger: Wem das zu viel Reis und Gemüse ist, kann sich dazu im Rohr zwei oder auch drei Scheiben Parmaschinken anrösten – aufpassen, dass er nicht verbrennt. Verleiht dem Gericht nochmal eine würzig pikante Note. Ein paar Minuten im Rohr bei 100 Grad.

Team HAASE wünscht viel Spaß beim Nachkochen! Happy Soulfood-Friday!

Ungelogen – das war das beste Risotto, das ich jemals gegessen habe. 

 


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