Was ich schon alles verkauft habe…

Was ich schon alles verkauft habe…

Eigentlich müsste es richtig heißen: Wovon ich schon alles begeistert war. Das hab ich nämlich auch verkauft. Nur hat es sich einfach nicht so angefühlt. Dass ich jemals jemanden überreden musste, etwas zu tun, ohne selbst daran zu glauben… nicht dass ich wüsste.

Der erste Deal in der Baubranche war wohl der mit meinem Vater. Der Auftrag ein Baumhaus für mich zu bauen, um seine handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellen zu könne und dafür ein fröhliches Kinderlächeln zu ernten. Keine Kunst? Natürlich nicht. Aber zur damaligen Zeit hatte sonst niemand ein Baumhaus.

Baumhaus, Dorf-Clubbing und Computerraum

Im Teenager-Alter unseren Bürgermeister von einem Jugendraum zu überzeugen, der für den sozialen Zusammenhalt im Dorf so wichtig sei – als Gegenleistung für entstandene Heizkosten übernahmen wir die Grünanlagenpflege zwei Mal pro Jahr – kreativer Heckenschnitt inklusive. Ebenso die Ausnahmebewilligungen für die jährlichen Dorf-Clubbings in der örtlichen Veranstaltungshalle. Es folgten der Deal mit meinem autoritären Schul–Direktor, eine Schülerzeitung zu gründen und dafür Computerraum (das war noch in den 90er Jahren) sowie Schulstunden für Redaktionssitzungen zu verwenden. Und natürlich die Genehmigungen der notwendigen Fehlstunden für Schülervertreteraktivitäten.

Deals Deals Deals

Vom Last-Minute-Platz fürs Auslandssemester über diverse Bewerbungsgespräche bis hin zu großen Handelsabschlüssen und Kooperationsabschlüssen als Unternehmerin. In letzter Instanz alles Deals, Deals, Deals.

Wenn ich mir vor Augen halte, was ich in meinem Leben schon alles verkauft habe, ohne dass es mir je bewusst war, umso mehr freue ich mich heute über meine neu gewonnene Erkenntnis: Begeistern geht so einfach, wenn man nicht daran denkt, dass es dabei auch nur um einen Deal geht.

Wie gesagt. Rückblickend betrachtet – ein Wahnsinn, wovon ich schon alles begeistert war.

 



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