Die 5 genialsten Feedback Fragen

Die 5 genialsten Feedback Fragen

Feedback ist immer Liebe. Aber auch Liebe kann weh tun. Deshalb ist das Thema Feedback ein sehr heikles. Wann sagt man schon sofort und vollkommen ehrlich jemand anderem die Meinung ins Gesicht – auch wenn es positiv formuliert ist und als Anregung zur Verbesserung gedacht ist. Feedback ist gefährlich – im Normalfall für den Überbringer der Botschaft. In rauen Kriegszeiten überlebten so manche Überbringer schlechter Nachrichten ihre Heimkehr nicht mehr. Das ist nicht Sinn der Übung. Um also ehrliches Feedback zu bekommen braucht der Feedback-Geber eine Absicherung, nicht gleich getötet zu werden. Oft passen die Umstände und man weiß, dass man sich nicht mehr wieder sieht. Vor allem, wenn ein berufliches Verhältnis zu Ende geht. So fragte mich einmal ein Chef nach Feedback, weil er die Abteilung wechselte. Er bestand darauf, dass ich ehrlich sei und ich wusste, dass ich ihn nie wieder sehen würde. Ich nahm mir ein Herz und gab ihm all meine Liebe. Anstatt der geplanten Dauer von einer Stunde, dauerte unser Gespräch vier Stunden. Wie gesagt, ich hatte ihn wirklich sehr gern.

1. Die optimale Frage für Feedback-Anfänger

Diese optimalen Umstände sind jedoch nicht immer der Fall, deshalb hält man sich auch nach Aufforderung nach unverblümtem Feedback meist noch dezent zurück. Als hervorragende Frage, um dennoch ehrliches und zielführendes Feedback zu bekommen eignet sich

Wie und wo findest du, dass ich mich selbst blockiere?

Die meisten Menschen sind für ehrliches Feedback sehr dankbar, weil Dinge die sie tun und andere vielleicht stören, ihnen selbst gar nicht auffallen. Dies gilt auch für Vorgesetzte. Aus falschem Respekt wird jemandem, nur weil er der Chef ist, die Möglichkeit zur Verbesserung genommen. Egal auf welcher Stufe wir sind, es gibt immer Spielraum zur Verbesserung. 

2. Die Feedback-Frage für Fortgeschrittene

Noch detaillierter kann man einer Sache auf den Grund gehen, wenn man Feedback zu einer bestimmten Sache haben möchte. Ob es ein Projekt, eine Reise, ein Event oder seine Beziehung ist. Dies ist vermutlich die wirkungsvollste Frage, wenn es um Feedback überhaupt geht:

Auf einer Skala von 1-10, wie würdest du die Qualität unseres Meetings, Beziehung, Zusammenarbeit…. bewerten?

Dies ist eine Möglichkeit, den Befragten ins Boot zu holen. Man zeigt so ehrliches Interesse und bekommt gleichzeitig eine konkrete Bewertung.

3. Die effektivste Feedback-Frage EVER!

Wenn die Antwort auf die vorige Frage eine Zahl unter 10 ist, dann solltest du folgende Frage stellen. Und die Antworten darauf sind viel viel spannender als die Antwort auf die erste Frage. Denn in Wahrheit liegt darin das Geheimnis wie du dich verbessern kannst – im besten Fall mit einem ganz konkreten Vorschlag. Damit hast du bereits gewonnen!

Was hätte ich tun müssen, damit es eine 10 ist?

Schatz, bist du unglücklich? Ja. So könnte ein Gespräch enden. Und jetzt? Jetzt heißt es Gedanken lesen. Oder fragen. Was müsste ich tun oder was würde dich glücklich machen, damit ich alle Punkte bekomme? Klingt es nicht einfach? Ist es auch!


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4. Die geniale 2-er-Feedback-Strategie

Feedback kann heikel sein. Noch nicht alle Menschen kennen den wahren Hintergedanken dieses wertvollen Werkzeugs – die Liebe. Deshalb heißt es vorsichtig sein. Aus diesem Grund möchte ich eine geniale Zweier-Strategie mit dir teilen. In den Trainings mit Jack Canfield haben wir einen Mechanismus gelernt, der meinen Feedback-Fetischismus geschürt hat. Ich glaube, dass ich diese Phrasen mindestens hundert Mal gesagt habe:

1. Was mir besonders gut gefallen hat, war…..

2. Was mir noch besser gefallen hätte, wäre….

Mit dieser Zweier-Formel lernt man irgendwann ganz intuitiv Feedback mit einem Lob und Wertschätzung zu beginnen.

Das ICH und das DU in der Feedback-Botschaft

Welchen Unterschied es tatsächlich macht, merkt man erst, wenn man derjenige ist, der das Feedback genau mit diesen Worten bekommt. Auch wenn ich den Mechanismus kenne – so fühle ich mich geschmeichelt und wohl gestimmt. In Folge dessen bin ich empfänglich für einen Verbesserungsvorschlag und nehme nach Nummer eins, dem Lob auch Nummer 2 – die Verbesserung gerne und dankend an. Auch hier ist das Wording wieder ausschlaggebend. Es ist eine Ich-Botschaft, die besagt – mir hätte es besser gefallen, wenn du weniger Text auf die Folien geschrieben hättest. Es klingt schlicht und ergreifend anders als „Du hast viel zu viel Text auf eine Folie gepackt.“ Gleicher Inhalt – andere Message. Was ist der Unterschied? Die Reaktion und Bereitschaft des Feedback-Empfängers zur Verbesserung. Im ersten Fall der Ich-Botschaft mit „Mir hätte es besser gefallen, wenn….“ wird er es als gute Anregung zur Verbesserung annehmen, im zweiten Fall der Du-Botschaft mit „Du hast…. “ wird er es schon eher als Kritik auffassen und als Bewertung, dass er etwas falsch gemacht hat.

Wir wollen Fehler machen dürfen

Der Punkt ist, wir alle machen Fehler. Solange uns niemand sagt, was nicht gut angekommen ist oder wie es besser wirken würde, können wir uns nicht steigern. Feedback gibt uns die Möglichkeit über uns hinauszuwachsen und ist eine Geste der Wertschätzung. Wer dies noch nicht gewohnt ist, dem fällt es bestimmt mit dieser Art der Fragen leichter, Feedback als wertvollen Liebesbeweis zu schätzen.

Muss ich mir wirklich alles anhören?

Es gibt kein Müssen. Wir entscheiden was wir uns wie lange anhören wollen und vor allem was wir daraus machen.Du entscheidest, was du mit den Rückmeldungen von anderen Menschen, deinem Körper oder mit deinen Ergebnissen machst. Es ist jedoch immer besser einmal mehr auf Feedback zu hören, als es zu ignorieren. Wenn dich ein Auto im Stadtverkehr anhupt, war es vermutlich ein gestresster Fahrer, der es eilig hat und gerne schimpft. Wenn dich drei Autofahrer auf dem nächsten Kilometer anhupen, hast du vielleicht den Kofferraum vergessen zu schließen. Wenn dich plötzlich 10 Autofahrer anhupen, brennt womöglich schon der Auspuff deines Wagens. In diesem Fall würde es sich jedenfalls lohnen einmal nachzusehen was da los ist und auf das Feedback zu achten. Auch wenn es ein Fehlalarm ist, besser hinhören als dann das Nachsehen haben.

5. Wer ungefragt Feedbacken will, muss vorher fragen

Und als Tipp für die, die immer Feedback geben wollen. Das will nun mal nicht jeder hören. Nicht alle Menschen haben dieses unglaubliche Bedürfnis nach Liebe in Form von Feedback. Als Anfangsfrage bietet sich dafür an:

Ich habe …… von dir gesehen. Das hat mir sehr gefallen. Einige Dinge sind mir dabei aufgefallen. Möchtest du, dass ich dir dazu Feedback gebe?

Im Normalfall fühlt sich das Gegenüber sehr geschmeichelt, dass man sich mit seinem Thema beschäftigt hat und ist offen und dankbar für Verbesserungsvorschläge. Aber noch einmal. Feedback ist eine große Geste der Liebe und nicht jeder ist bereit für bedingungslose Feedback-Liebe im Übermaß. Du kannst ja einmal mit der Anfänger-Frage beginnen und dich dann langsam steigern. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen: Feedback-Fetischistin zu sein ist irgendwie cool. Lass dich überraschen!

 


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Weiterführende Feedback-Fragen

  • Bist du eher ein Feedback-Geber oder ein Feedback-Nehmer? Was fällt dir leichter und warum?
  • Hast du Angst vor ehrlichem Feedback?
  • Was kostet es dich, nicht nach Feedback zu fragen?

 

Richtiges Feedback geben als Führungskraft

Die Art der Kommunikation ist gerade auch als Führungskraft oder Unternehmer entscheidend. Denn wie die Botschaft bei Mitarbeitern, Vorgesetzten oder Kollegen ankommt, entscheidet schlussendlich darüber, in welcher Qualität sich eine Zusammenarbeit langfristig entwickelt. So ist es in einer Führungsrolle umso wichtiger zu verstehen, welche Formulierungen welche Ergebnisse bewirken. Ausserdem sollte man sich darüber bewusst zu werden, welche Ausdrücke und Redewendungen man selbst häufig verwendet. Welche Worte wir nutzen, verrät oft viel mehr über uns selbst, als uns tatsächlich klar ist. Denn Worte sind Macht und letztendlich sind sie Ausdruck dessen, wie wir selbst über uns denken. So kann es hilfreich sein, seine eigenen Gedankenmuster zu hinterfragen und herauszufinden, was ich denn wirklich von mir selbst halte: Wodurch mache ich mich selbst noch klein, wobei blockiere ich mich oder wo glaube ich noch nicht an meine Fähigkeiten? Wer diese unbewusste Muster noch nicht erkannt hat, wird im Laufe seiner Karriere vermutlich immer wieder mit ähnlichen Problemstellungen konfrontiert sein und sich vielleicht wundern, dass Menschen immer wieder auf die gleiche Art auf ihn reagieren. Wie man jedoch mit den richtigen Methoden diese Muster erkennen und verändern kann, dazu erfährst du mehr im Artikel zum Thema Führungskräfte-Coaching. 

Bei weiterführenden Problemstellungen gibt es auch die Möglichkeit für ein individuelles Coaching. 

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Erproben der Feedback-Techniken!

Verena Thiem



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