Die Wurst mit Bart – alles Gewohnheit

Die Wurst mit Bart – alles Gewohnheit

Conchita Wurst. Ein Phänomen, das polarisiert und sich doch in die Herzen der Songcontest-Fans singt. Worüber heiß diskutiert wird: ob sie jetzt ein Mann oder eine Frau ist und ob das überhaupt geht, dass sie das tut was sie tut. Ja es geht und ja sie tut es. Aber wundert es noch jemanden, dass Sie eine Frau mit Bart ist? Wir haben sie alle schon sooft gesehen, dass der Bart in ihrem Gesicht einfach dazugehört. Ich hab mir gestern ihren Auftritt angesehen – Gänsehaut inklusive. Still und heimlich dachte ich mir: Wow – eine schöne Frau. Den Bart hab ich dabei gar nicht mehr bemerkt.

Der Bart von Conchita Wurst ist Routine

Warum ist das so? Das ist Gewohnheit. Wir gewöhnen uns an alles – und damit meine ich an absolut alles, wenn wir es für eine ganz bestimmte Zeit konsequent ändern. Wir haben in unserem Unterbewusstsein einen Mechanismus, der das Ungewohnte zur Routine werden lässt. Dieser Vorgang setzt nach genau 21 Tagen ein. Warum nach 21 Tagen? Dazu hat die NASA in den 70er Jahren ein Experiment mit Astronauten zur Vorbereitung auf den Flug ins Weltall gemacht. Im schwerelosen Zustand hängt ein Astronaut nämlich die ganze Zeit kopfüber. Bei diesem Experiment trugen die Astronauten eine Brille die ihr Sichtfeld um 180 Grad drehte. Sie sahen alles auf den Kopf gestellt. Die  Brille trugen sie 24 Stunden am Tag. Was passierte? Nach 21 Tagen durchgehender Kopfüber-Sichtweise stellte sich ihr Unterbewusstsein um und drehte das Bild wieder automatisch um 180 Grad auf die alte Sichtweise. Das Unterbewusstsein stellte fest, dass es einfacher ist alles in Originalsicht zu sehen als auf den Kopf gestellt. Verblüffend, richtig?

Wir brauchen 21 Tage für eine neue Gewohnheit

Im Vergleich dazu – nahm eine Testgruppe die Brille nach 19 Tagen für eine Weile ab – diese Störung reichte aus, um den Gewöhnungsprozess des Unterbewusstseins zu unterbrechen. Für eine nachhaltige Änderung ist eine durchgehende Änderung von 21 Tagen ohne Pause notwendig. Wir können jede Gewohnheit ändern, wenn wir sie 21 Tagen konsequent und absolut ohne Unterbrechung wiederholen – so wird sie zur Routine. Stellen wir uns vor, Conchita Wurst hätte an 15 Tagen einen Bart, dann an einem Tag wieder keinen. Jedes Mal würden wir wieder auf den Bart starren. Wenn wir sie nur mit Bart kennen, ist es nichts Außergewöhnliches.

Abnehmen ist Trainieren von Gewohnheiten

Besonders wirkungsvoll ist die Macht von Gewohnheiten beim Abnehmen. Letzte Woche habe ich von den Weight Wachters erzählt. Im Zuge einer Ernährungsumstellung änderte ich als eine meiner ersten Gewohnheiten das Frühstück.Um eine rasche Gewichtsreduktion zu erreichen, musste ich auch einige  andere Gewohnheiten ändern:

1. Kasten-Check und Glückshormon-Ersatz

Ich war ein Zucker-Junkie und hatte immer Naschereien auf Lager. Das musste ich ändern. Ich musterte meinen Vorratsschrank aus. Fettes, Süßes, Ungesundes wurde entfernt. Ohne Ausnahme. Aber ich hatte einen Feind. Den Zucker-Junkie in mir. Ich brauchte Ersatzdrogen. Zucker ersetzte ich durch Mandelmus. Es enthält gesundes Fett, ist üppig und wirkt süß, ohne es zu sein. In Notfällen half ein Löffel davon. Das musste Anfangs immer parat stehen – damit konnte ich die ersten 21 Tage durchhalten. Ab dann wurde alles leichter.

2. Keine Ausnahmen!

Ich musste mich selbst kontrollieren. Man ist sich oft selbst der größte Feind. Einmal ist keinmal. Na wegen dem einen Glaserl, Löfferl, Patzerl mehr – nein. Kein einziges Glaserl, Löfferl, Patzerl mehr. Das war die Devise. Es gab keine Ausnahmen. Sonst erwachte sofort wieder der Zucker-Junkie in mir.

3. Jeden Tag Bewegung

Bewegung war ein Schlüssel zum Erfolg. Abzunehmen ohne Bewegung – darüber wird man sich später sehr ärgern, denn die Haut wird schlaff. Das wollte ich nicht. Jeden Tag mindestens 2 km zu Fuß gehen. Das war anfangs eine Überwindung. Meine Kondition war im Keller. Aber ich forderte mich selbst heraus und beschloss zusätzlich 3 Mal die Woche ins Fitness Center zu gehen und eine Stunde Ausdauer-Training zu machen. Zu Beginn war ich bereits nach 20 Minuten Soft-Programm erledigt, aber schon nach drei Wochen schaffte ich eine Stunde ohne Probleme, nochmal 3 Wochen später absolvierte ich 90 Minuten den Berglauf Modus am Crosstrainer. Ich überraschte mich jedes Mal aufs Neue. Ich konnte es kaum fassen: Alle drei Wochen eine enorme Steigerung!

Meine heute wichtigste Erfolgs-Gewohnheit: das warme Frühstück

Nicht umsonst essen Menschen auf der ganzen Welt eine warme Mahlzeit zum Frühstück. Im asiatischen Raum sind vor allem Gemüsesuppen und Reisgerichte verbreitet, in England isst man leckeren Porridge-Brei, die Amerikaner lieben deftiges wie Ham and Eggs. Die warme Mahlzeit am Morgen ist bereits auf Körpertemperatur, was unseren Körper dabei unterstütz, das Essen sofort in Energie umzuwandeln. Es hält uns fit, wir bleiben länger konzentriert und es bewahrt uns vor Heisshunger. Seitdem ich auf mein warmes Frühstück umgestellt habe, ist mein Gusto auf Süßes gesunken, ich habe keine Heißhungerattacken und kein Nachmittagstief. All das ist es wert, am Morgen die fünf Minuten in die Vorbereitung unserer wichtigsten Mahlzeit zu investieren.

Mein Leben hat es maßgeblich zum Positiven verändert, dass ich jedem davon erzählen will, weil es sooooo super ist. Das tue ich ja auch. In diesem Sinne – hier ein neues Rezept zum Ausprobieren fürs Wochenende – das Ergebnis seht ihr am Foto! Viel Spaß!

Gefüllte Buchweizen-Palatschinke mit Avocado-Creme

Zutaten: 1 Avocado, Knoblauch, Salz, Pfeffer, Limette, Tomaten, Schafkäse, Pinienkerne, Kresse, Oliven, 2 Eier, Hafermilch, Buchweizenmehl, Salz, Zucker (oder Zuckersatz wie Stevia), Olivenöl

Palatschinken

Die Masse für die Palatschinken ist einfach vorzubereiten. Zwei Eier aufschlagen, verühren, einen Schuss Milch dazugeben, dann Buchweizenmehl – die Masse soll aber noch immer recht flüssig sein. Für den Geschmack ein wenig salzen und zuckern. Ich verwende dafür eine Prise Stevia oder zumindest Traubenzucker.

Dann die Pfanne auf mittlere Stufe erhitzen, Fett reingeben – entweder einen Schuss Rapsöl, ich nehem dafür auch gern das Bio-Kokosfett – ist auch gleich wieder gesund und hat Omega 3.

Und los gehts, einen Schöpfer Palatschinkenmasse in die Pfanne, kurz anbraten, umdrehen und fertig.

Avocado-Creme als Füllung

Dafür eine reife Avocado in der Mitte teilen, Kern raus und mit einem großen Löffel aushöhlen. Geht so am schnellsten. Dann mit einer Gabel zerdrücken, 1 Knoblauchzehe zerdrücken und damit vermengen. Salzen und Pfeffern, einen Schuss Olivenöl und einen Spritzer vom Saft einer Limette. Abschmecken. Fertig.

Mit der leckeren Avocadocreme die Hälfte der Buchweizenpalatschinke bestreichen, dann mit fein längsgeschnittenen Tomaten belegen, Oliven entkernen, klein schneiden und reinstreuen, kleine Feta-Käsestücke oben drauf, besonders fein sind dazu geröstete Pinienkerne (beim Rösten aufpassen, da sie schnell verbrennen – aber das Aroma kommt erst dadurch so richtig gut raus – also der Aufwand zahlt sich aus) – und ein besonderer Tipp für Feinschmecker sind frische Kräuter, wie Kresse, Koriander oder Basilikum passen hervorragend. Der Geschmack wird Euch umhauen und es gibt total viel Kraft für den Tag! Und wie lecker sowas aussehen kann, seht ihr am Foto!

Lasst es Euch schmecken!

Neue Frühstücksideen mit gibt es immer wieder in der Soulfood-Rubrik. Nächste Woche widme ich mich intensiver den Themen Feedback und die Magie des Selbs-Coachings.



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